Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

3. Komponente: Führung.

Grundsätzliches zur "Führungsleistungen durch das Projektmanagement" als Leistungskomponenten und Erfolgsfaktoren.

Führung ist eine persönliche Leistung.

Im Projektmanagement muss die Führungsleistung oft unter Bedingungen erbracht werden, die ungünstiger sind als bei vergleichbaren Führungsaufgaben im "normalen" Geschäftsbetrieb. Die Rechte und die Pflichten der disziplinarischen Führung sind entweder begrenzt oder aber erheblich verschärft.

Führung wird oft nur als "Führung nach unten" verstanden. Wenn ein Projektteam vorhanden ist, benötigt es Führung. Die Führungsleistungen können zum Auftrag des Projektmanagements gehören oder auch ausdrücklich ausgeschlossen sein. In Projekten gibt es darüber hinaus eine Reihe von Leistungen zu erbringen, die als Führungsleistungen zu verstehen sind.

Je mehr das Projektmanagement Führungsleistungen erbringen muss, umso höher sind auch die Anforderungen an die verantwortliche Person für das Projektmanagement. In der Regel ist es der Projektleiter.

Die Bewertungen sind immer mit der Sichtweise jener Person zu beurteilen, die für die Kosten und Folgen für das Projektergebnis aus dem Handeln und Verhalten der Projektbeteiligten trägt. Es ist im Regelfall der Projektauftraggeber. In manchen Fällen kann es auch der Präger des unternehmerischen Risikos sein, also jene Person, welche die Projektergebnisse hinnehmen muss, gleichgültig, ob die Projektziele erreicht wurden oder nicht. Bei öffentlichen Aufträgen kann dies der Steuerzahler sin, respektive jene Person, welche die Projektergebnisse dem Steuerzahler zu vermitteln und ihm gegenüber die Verantwortung zu übernehmen hat.

Es empfiehlt sich, die Leistungskomponenten und Erfolgsfaktoren vom Projektauftraggeber und vom Projektleiter bewerten zu lassen. Ein Gespräch über die Übereinstimmungen und ihrer Begründungen sowie über die Unterschiede und ihrer Begründungen wird die für ein erfolgreiches Projektmanagement wesentlichen Punkte klären helfen.

Die Bewertungshilfen sollen helfen, bei den Bewertungen so nahe wie möglich ein gemeinsames Verständnis darüber zu erhalten, was mit den Bewertungen verbunden ist. Die Bewertungen sind und bleiben notwendigerweise immer zu einem hohen Maße subjektiv, machen dennoch deutlich, durch welche Maßnahmen und Vereinbarungen die Führung im und durch das Projektmanagement bzw. durch den Projektleiter sichergestellt wird. Durch die Klärungen und Übereinstimmungen in den Bedeutungen der Werte erhalten sie für das jeweilige Projekt ein oft unerwartetes Maß an Objektivität und können sogar zum harten Fakt werden.

Die Auswahl der Kriterien ist begrenzt auf solche, die in jedem Projekt eine Rolle spielen.

Wird die jederzeitige Führung aller Projektbeteiligten nicht gesichert, kann dies als dilettantisches Projektmanagement ausgelegt werden.